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Abendmahl mit Kindern

Abendmahl feiern mit Kindern - geht das denn überhaupt?

Schon 1980 beschloss unser Kirchenvorstand, auch Kinder zum Abendmahl

zuzulassen. Er folgte damit einer Empfehlung unserer Landessynode

von 1979. Auch wenn das Abendmahl mit Kindern in unserer Gemeinde

schon seit langem praktiziert wird, ist dies immer noch ein Anlass zu

Diskussionen.

Abendmahl mit Kindern - manche werden da sicher einiges einzuwenden

haben...

Die Kinder verstehen nicht, was sie feiern. Ihnen fehlt die rechte Einsicht

in das "Heilige" des Abendmahls. Diese Haltung geht zurück auf einen Satz

von Paulus: Wer unwürdig am Abendmahl teilnimmt, macht sich schuldig am

Leib und am Blut des Herrn. (1. Korinther 11,17)
 

Aber: Das Abendmahl lebt nicht in erster Linie vom Verstehen, sondern von der gemeinsamen Feier. Gemeinschaft mit Gott und untereinander ist nicht davon abhängig, dass wir irgendwelche Lehrsätze wiedergeben können. Sonst könnten ja auch geistig Behinderte nicht am Abendmahl teilnehmen.
 

Mal abgesehen davon: Verstehen Sie alles genau, was da beim Abendmahl passiert. Wer die ganze Geschichte bei Paulus nachliest, wird feststellen, dass Paulus mit seinem Satz auch etwas anderes gemeint hat. Nämlich wirklich unhaltbare Zustände, wo die Reichen die Armen ausgeschlossen haben usw.

Was soll die Konfirmation dann noch für eine Bedeutung haben?
 

Ja, früher war die Konfirmation gleichzeitig die Zulassung zum Abendmahl. Doch unsere KonfirmandInnen gehen schon lange vorher zum Abendmahl. Und die Konfirmation wird wieder das, was sie eigentlich auch sein sollte: Ein Ja des Konfirmanden, der Konfirmandin zu der Taufe, die schon viel früher stattgefunden hat. Und dieses Ja wird ihnen dann leichter fallen, wenn sie diesen Glauben auch schon vorher einüben konnten und sich in der Gemeinde angenommen fühlen - auch im Empfang des Abendmahls.
 

Warum sollen wir Kinder schon am Abendmahl teilnehmen lassen?

Kinder sind getaufte Christen. Wenn wir unsere Kinder schon taufen - wie können wir ihnen dann ein wichtiges Element des Glaubens vorenthalten? Kinder sind besonders empfänglich, sowohl für die Zuwendung, die sie im Abendmahl empfangen, als auch für Ablehnung, die sie vielleicht erfahren. "Bin ich zu klein für Jesus?" hat ein Junge einmal gefragt. So ein Erlebnis bleibt haften...
 

Jesus ruft die Kinder zu sich.

"Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen."

Wie selbstverständlich begründen wir mit diesem Satz die Taufe von kleinen Kindern. Warum nicht auch das Abendmahl mit Kindern?


Die kirchenrechtliche Seite.

Bereits 1979 beschloss unsere Landessynode, dass es keinen Grund gibt, Kinder vom Abendmahl fernzuhalten. Sie stellte folgende Regeln auf:

In der Kirchengemeinde muss es einen entsprechenden Kirchenvorstandsbeschluss geben. Das geschah in Gochsheim schon ca. 1980.

Die Kinder sollten beim ersten Gang zum Abendmahl darauf vorbereitet werden. Die Kinder sollten das schulfähige Alter erreicht haben. Diese Regel war ein Kompromiss mit denjenigen, die darauf bestanden, dass man das Abendmahl auch verstandesgemäß begreifen muss. Heute werden in vielen Gemeinden auch jüngere Kinder zum Abendmahl eingeladen. Schließlich kann man die Gemeinschaft mit Gott und untereinander nicht wirklich verstehen, sondern nur erleben und annehmen. Auch unsere Landessynode hat sich in ihrer Herbsttagung 2000 dafür ausgesprochen, diese Altersgrenze zu streichen.

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